Gleichberechtigung in der Realität
Moneta hat in der neusten Ausgabe ein Interview mit der Soziologin Patricia Roux veröffentlicht. Dieses handelt davon, dass Frauen trotz Gleichstellungsbüros und Förderungsmassnahmen in der Arbeitswelt immer noch schlechter gestellt sind als Männer. Gemäss Roux sind dafür die gleich bleibenden Geschlechterrollen schuld. 'Karriere machen' sei immer noch eindeutig männlich geprägt, und der Preis den Frauen dafür bezahlen müss(t)en sei hoch, wie der folgende Ausschnitt zeigt:
(Moneta, 'Die Zeitschrift für Geld und Geist', No 1, 30. März 06)
Sie sind Professorin an der Universität Lausanne - sind Sie die Ausnahme, die die Regel bestätigt?
So ist es. Ich gehöre zu den ganz wenigen Frauen, die Professorinnen geworden sind. Ich bin es geworden, weil ich zu viel arbeite, zu viele Überstunden mache, weil ich allein lebe und keine familiären Verpflichtungen habe. Dafür habe ich mich bewusst entschieden. Ich verstehe sehr gut, wenn andere Frauen nicht bereit sind, diesen Preis zu bezahlen.
(Moneta, 'Die Zeitschrift für Geld und Geist', No 1, 30. März 06)
und noch viel deprimierender ist die Implikation, dass das für Männer nicht gilt - sogar wenn sie auch Überstunden etc. machen müssen bedeutet das nicht, dass sie auf Familie völlig verzichten müssen. :-(
Allerdings gibts ja am DS eine Professorin mit Familie - Christa Dürscheid hat Kinder und eine Professur! Es gibt also Hoffnung... (wobei ich keine Ahnung habe, wie sie und ihr Mann das organisieren - also ob er auch einen 100% (oder mehr...) Job hat).