Not a red rose or a satin heart.
I give you an onion.
It is a moon wrapped in brown paper.
It promises light
like the careful undressing of love.
Here.
It will blind you with tears
like a lover.
It will make your reflection
a wobbling photo of grief.
I am trying to be truthful.
Not a cute card or a kissogram.
I give you an onion.
Its fierce kiss will stay on your lips,
possessive and faithful
as we are,
for as long as we are.
Take it.
Its platinum loops shrink to a wedding-ring,
if you like.
Lethal.
Its scent will cling to your fingers,
cling to your knife.
From: Carol Ann Duffy, Mean Time (1993)
Der Mond ist die Wunde der Nacht,
Blutstropfen sind alle Sterne.
Ob ich dem blühenden Glück auch ferne,
ich bin dafür bescheiden gemacht.
Der Mond ist die Wunde der Nacht.
Robert Walser (1897/8)
Beautiful soup! Who cares for fish,
Game, or any other dish?
Who would not give all else for two p
ennyworth only of beautiful soup?
"The Mock Turtle's Soup Song"
From: Lewis Carroll,
Alice in Wonderland, p. 102.
“[…] Es geht um den Sturz in die Tiefe, und zwar von der Lorzentobelbrücke zwischen Baar und Menzingen. Immer mal wieder springt einer, der nicht weiterleben will, hinunter. Jetzt lässt die Zuger Regierung an der Brücke unüberwindbare Wände aus Plexiglas anbringen, und man fragt sich natürlich, warum sie nicht früher darauf gekommen ist.
So einfach die Lösung manchmal ist für die komplizierten Probleme des Lebens, man muss doch auch weitergehen und fragen, was der Lebensmüde denn nun tut, wenn er unverrichteter Dinge abzieht. Geht er einfach heim und freut sich am schieren Dasein? Oder pflückt er im Wald den nächstbesten Pilz? Betritt er eine Apotheke und kauft ein Päckchen Xerbotryl®? Erwirbt er in der landwirtschaft- lichen Genossenschaft einen reissfesten Kälberstrick?
Eigentlich müsste die Zuger Regierung ja überall Plexiglasswände aufstellen, entlang von Geleisen, um Pilze und Apotheken herum und um landwirtschaftliche Genossenschaften. „Ach nein!“, sagt der Zuger Gesundheitsdirektor Joachim Eder am Fernsehen. Das rein Brückenspezifische genüge. „Die wissenschaftliche Forschung hat gezeigt, dass Leute, die sich mit einem Sprung aus der Höhe das Leben nehmen, sich nicht vor den Zug werfen oder mit Gift umbringen würden.“ Die Brücke als originärer Ort der suizidalen Inspiration. Da darf der Laie wieder mal über die Wissenschaft staunen. Ja Gopf, wie hat sie das nur herausgekriegt? Wir sehen den Forscher förmlich im Lorzentobel sitzen und den herabstürzenden Probanden per Megaphon die Frage zurufen: „Hätten Sie sich auch vorstellen können, einen giftigen Pilz zu essen?“
Aus: Mathias Ninck, „Hinter Plexiglass“, Kolumne in der
NZZ am Sonntag vom 8. Oktober 06.