Linguistically Speaking

Tuesday, 10. January 2006

Pennsylvania Dutch

Have a look at this homepage in Pennsylvania Dutch - I find it rather unusual!

www.deitscherei.org


"Pennsylvania German, or Pennsylvania Dutch (Pennsilfaanisch- Deitsch, Pennsilfaani-Deitsch), is a German variety spoken by 150,000 to 250,000 people in North America. Speakers of the language can be found today mainly in Pennsylvania, Ohio, and Indiana in the United states, and Ontario, Canada. The majority of speakers are either Amish or Old Order Mennonite. ...
The Amish are a tight-knit religious group, which ethnically are overwhelmingly of Swiss-German ancestry. Most Amish at home speak a distinctive High German dialect, although the so-called 'Swiss Amish' speak an Alemanic dialect that they call 'Swiss'."
(Wikipedia)

Monday, 9. January 2006

Mrs Dalloway

The trees waved, brandished. We welcome, the world seemed to say; we accept; we create. Beauty, the world seemed to say. And as if to prove it (scientifically) wherever he looked, at the houses, at the railings, at the antelopes stretching over the palings, beauty sprang instantly. To watch a leaf quivering in the rush of air was exquisite joy. Up in the sky swallows swooping, swerving, flinging themselves in and out, round and round, yet always with perfect control as if elastics held them; and the flies rising and falling; and the sun spotting now this leaf, now that, in mockery, dazzling it with soft gold in pure good temper – all of this, calm and reasonable as it was, made out of ordinary things as it was, was the truth now; beauty, that was the truth now. Beauty was everywhere.

(Virginia Woolf: Mrs Dalloway, 77-8)

Thursday, 5. January 2006

Daniela zu Gleichbehandlung & Sprachvergleich

[Das folgende ist alles von Daniela; ich habe mir erlaubt, daraus einen neuen Post zu machen, weil ich finde, dass da neue Aspekte aufkommen, die in einer neuen Runde besser diskutiert werden können]

Ich habe mich gestern grad in eine sehr interessante Artikelsammlung eingelesen: "Gender Across Languages: The linguistic representation of women and men", editiert von Marlis Hellinger und Hadumod Bussmann (2001, John Benjamins Publishing). In drei Bänden werden darin insgesamt 30 Sprachen nach den (soweit möglich) gleichen Kriterien auf ihre "gendered structures" hin untersucht. In der Einleitung dazu gehen sie auf die Vor- und Nachteile von Sprachen ein, die "gendered" sind (in erster Linie: ein Genussystem haben) oder eben nicht. Sie schreiben da (Band 1, S. 19f.):

"The assumption may be plausible that gender languages offer the larger potential for the avoidance of male-biased language - simply because female visibility is more easily achieved on the level of expression. At the same time, advocating an increase in female visibility may create problematic and potentially adverse effects in languages like Russian or Hebrew, where masculine/male terms for female reference are evaluated positively even by women. In addition, cosistent splitting, i.e. the explicit use of both women and men, is considered to be stylistically cumbersome by many speakers, esp. in languages with case. Thus, a comparative view would have to investigate the ways in which structural prerequisites interact with sociolinguistic tendencies of change.
By contrast, 'genderless' languages seem to provide more possibilities for egalitarian and gender-neutral expressions, by avoiding the dominant visibility of masculine terms, and stereotypical associations of feminine terms with secondary or exceptional status. However, in genderless languages it may be even more difficult to challenge the covert male bias and the exclusion of female imagery in many personal nouns."

In ihrem Artikel zum Türkischen untersucht Friederike Braun dann genau diesen "covert male bias" den viele scheinbar geschlechtsneutrale Bezeichnungen haben, anhand von verschiedenen Studien. Die Ergebnisse sind wirklich sehr eindrücklich, falls ihr mal Zeit habt das zu lesen kann ich euch das sehr empfehlen. Unter anderem war es der Fall, dass in einer Studie, in der den Teilnehmenden gesagt wurde es ginge um die Akzeptabilität von Sätzen die automatisch übersetzt worden sind, Sätze wie "A 22 year old football player, who had been married for only two days, lost her 22 year old husband in a tragic car accident in Maltepe yesterday" oftmals als nicht-akzeptabel eingestuft wurden, da "futbolcu" (football player) als nicht auf Frauen zutreffende Bezeichnung empfunden wurde. Die Teilnehmenden haben ausgesagt, sie würden den gleichen Sachverhalt mit anderen Worten ausdrücken wollen, so dass das Geschlecht der Fussballspielerin klar zum Ausdruck kommt. Wurde der Sachverhalt umgekehrt (männlicher Fussballspieler mit Ehefrau), wurde die Akzeptabilität sehr viel höher eingestuft. (Band 1, S. 292ff.)

Braun geht dann auch auf mögliche Lösungsansätze und Perspektiven ein (S. 303f.). Vereinzelt wurden im Türkischen in der letzten Zeit frauenspezifische Bezeichnungen (vor allem Berufsbezeichnungen) eingeführt, als Gegenstück zu Bezeichnungen die 'adam' beinhalten, das eine stark männliche Konnotation trägt, da es in erster Linie 'Mann' heisst aber auch (begrenzt) generisch verwendet werden kann. Braun sieht das Hauptproblem aber im "covert gender", da viele scheinbar geschlechtsneutrale Bezeichnungen stark geschlechtlich geprägt sind. Sie sagt:

"Especially desirable would be a change in the gender semantics of terms from neutral domains, such as kis,i 'person' or birisi 'someone', for the pervasive pattern of equating males and humans can lead to a neglect of women's interests and rights. But a constant repetition of explicitly 'female' forms, in order to enhance female visibility and to directly evoke female associations, would be a strategy which is alien to Turkish language structure (hence promising little success), and would in addition enhance the existing tendency to treat females as the marked gender. It might therefore be more promising to avoid explicit female markings in the hope of including females in those categories whose covert gender is originally male. But it is difficult to predict to what degree or in which timespan such a strategy might produce results."

Hier kommt wieder zum Ausdruck, dass die Veränderung der Assoziationen eines Begriffs sehr viel schwieriger zu bewerkstelligen ist, als wenn ein zusätzlicher Begriff eingeführt wird. Einen interessanten Punkt finde ich ausserdem, dass die Wahl der "Strategie" vom Sprachsystem abhängen soll. Vor diesem Hintergrund denke ich (wie bereits oben erwähnt), dass sich im Deutschen die Beidnennung schon anbietet, da bereits geschlechtsspezifische Bezeichnungen bestehen.

(Entschuldigt bitte das Sprachchaos. Über ein englischsprachiges Buch würde man wohl besser in Englisch diskutieren, ich spiele aber ein wenig mit dem Gedanken eines ROSA-Artikels zum Thema und wollte das darum schon mal auf Deutsch formulieren...)

Saturday, 31. December 2005

Chriedschiböimdschi

Es paar Tips: uf
www.dialekt.ch
hätts Hörbiispiil vo verschiedene Schwiizerdialekt - zwar nid unbedingt vo unmittelbarem Lernnutze (weiss nid öb dis/oies Prüefigsthema au i die Richtig gaht), aber doch sehr interessant und unterhaltsam. Mini (bisherige) Lieblingsusschnitt sind: Für wiiteri Dialekt häts det au en Link (mer brucht en Real Player):
Deutsche Mundart Tonbeispiele der Uni Marburg

Au interessant findi usserdem s
International Dialects of English Archive
(Hörbiispil vo Englische Dialekt und Akzent (!) weltwiit)

und s
Sound Archive of the British Isles
vom BBC

Tuesday, 20. December 2005

A Defence of Drunkenness

Be always drunken.
Nothing else matters: that is the only question.
If you would not feel the horrible burden of Time
weighing on your shoulders and crushing you to the earth,
be drunken continually.

Drunken with what?
With wine, with poetry, or with virtue, as you will.
But be drunken.
[Baudelaire, quoted in O'Neill, Long Day's Journey into Night]

Monday, 19. December 2005

Gegen die Beidnennung - Frauen fürs generische Maskulinum

Unten, bei "Sprachsystem vs. Sprachgebrauch", haben wir drüber diskutiert, wann sprachlichen Änderungen nötig sind bzw. vorangetrieben werden sollten. Bei Formen, welche von einer Mehrheit als diskriminierend verstanden werden (zb Fräulein) ist das ziemlich klar. Was ist mit den anderen, welche von vielen Frauen nicht als diskriminierend angesehen werden - zb das generische Maskulinum?

Ich bin beim Googlen nach Luise Pusch auf den folgenden Protest gegen die Beidnennung gestossen, finde ich spannend und finde, sie hat einen Punkt (die Verfasserin protestiert dagegen, dass zb 'Wählerinnen und Wähler' getrennt genannt werden):

"Zu den "Wählern", jenem praktischen Oberbegriff, der einst alle Wahlberechtigten ungeachtet ihres jeweiligen Geschlechtes umfaßte, darf sie [die Wählerin, BS] sich nun nicht mehr zählen. Sie muß sich den "Wählerinnen" zugesellen, mit denen sie nichts als das in diesem Zusammenhang völlig irrelevante biologische Geschlecht gemein hat. Eine Art von sprachlicher Apartheid wird gleichsam über sie verhängt - wird dies Folgen auch für die soziale Existenz von uns allen haben? Die unangemessene Hervorhebung des Geschlechtlichen ruft noch eine andere unangenehme Assoziation hervor: wenn gleichermaßen wahlberechtigten Männern und Frauen eine gesonderte Anrede, bzw. Bezeichnung zuteil wird, so liegt der Verdacht nahe, daß sie auch eine nach Geschlechtern getrennte Behandlung zu erwarten haben. Man wird in diesem Zusammenhang darauf zu achten haben, welches der Geschlechter an erster Stelle genannt wird. Wie aber auch immer die Priorität ausfallen möge: von sprachliche Gleichberechtigung kann dann keine Rede mehr sein. Das "generische Maskulinum" besitzt nun einmal den unschätzbaren Vorteil, Gleichwertigkeit zu evozieren. Die Rede an "die Wähler" kann sich sowohl an "Wähler und Wählerinnen", als auch an "Wählerinnen und Wähler" richten. Verwendet man hingegen die nach Geschlechtern getrennte Formel, so kommt man nicht umhin, eines der Geschlechter an zweiter Stelle nennen zu müssen, eine Einteilung in "zuerst" und "danach" zu treffen."

(kommt von http://www.beepworld.de/members13/bba1/sprache.htm - die Verfasserin hat Pusch m.E. überhaupt nicht verstanden, gerade die Forderung nach dem generischen Femininum nicht - sie nimmt einiges für bare Münze, das Pusch der Anschaulichkeit wegen umdreht (Pusch sagt zb, man könnte auch das Femininum als Urform sehen, das Maskulinum wäre einfach die 'gekürzte' , sekundäre Form. Hat sie 1. recht damit und ist 2. ein interessantes Gedankenexperiment - die Verfasserin der obigen Zeilen hälts für ein Zeichen dafür, wie unwissenschaftlich Pusch argumentiert...) Kein Must Read, aber interessante andere Sichtweise.)

Die Verfasserin würde also argumentieren, dass im Gegenteil die Beidnennung diskriminierend ist. Ich persönlich finde, dass sie gerade mit der Reihenfolge einen Punkt hat - der für mich aber weniger schwer wiegt als das 'Wegdenken' von Frauen, wenn sie nicht explizit genannt werden. Geht letzlich auch um die Frage, ob das explizite Nennen von Frauen nicht auch Geschlechterdifferenzen schafft, wo keine sein sollten.

Thoughts?

Wednesday, 14. December 2005

Generisches Maskulinum: noch zwei Punkte

1) Zu einem Argument der 'BefürworterInnen' des generischen Maskulinums:

Genus vs. Sexus seien zu unterscheiden - die Genera der Substantive im deutschen seien arbiträr und hätten nichts mit dem Sexus zu tun, die einzige Ausnahme seien Familienbezeichnungen. Das wäre dann der Streitpunkt - ich würde sagen, dass bei Personenbezeichnungen generell davon ausgegangen werden kann, dass Genus und Sexus übereinstimmen. (Aber vor diesem Hintergrund ist mir klar erst wirklich klar, warum behauptet werden kann, auch über eine Frau könne gesagt werden: "Der Student hat sein Examen geschrieben. Er ist jetzt lizentierter Linguist" (für mich klar falsch, *haarsträub*))

Dagegen würde ich einwenden, dass nicht unabhängig von SprecherInnen einer Sprache und deren Kompetenz entschieden werden kann, ob die Verbindung zwischen Genus und Sexus gemacht wird oder nicht. Wie Studien gezeigt haben, werden für maskuline Formen (Genus) deutlich häufiger männliche Menschen (Sexus) assoziert/vorgestellt, die meisten SprecherInnen des deutschen scheinen also diese Verbindung zu machen. Aber sogar wenn man davon ausgeht, dass alle diese Leute (auch LinguistInnen....) Sprache einfach falsch verstehen und auf die "Metapher des Genus" hereinfallen (was ich ziemlich arrogant finde), kann diese Tatsache doch nicht einfach ignoriert werden? Sie hat offensichtlich konkrete, diskriminierende Folgen, weshalb Veränderungen nötig sind. Woraus dann der Umkehrschluss gezogen werden könnte: die Theorie ist hier einfach falsch. Aber dann sind wir schon wieder mitten in der Diskussion darum, was die Linguistik kann und soll - nur beschreiben (wobei sie bestimmte Modelle, zb das Saussursche, voraussetzt), oder auch kritisieren, wo Sprache diskriminiert...


2) Zur Frage, ob das generische Maskulinum etwas Systembedingtes ist, ein Zitat von Samel (2000:76). Es geht eigentlich ums generische Femininum.
"Das System der deutschen Sprache bietet die Möglichkeit, das Maskulinum mit einer doppelten Bedeutung zu belegen, hingegen trifft dies für das Femininum nicht zu. Umgekehrt ist nun das Femininum mit einer doppelten Bedeutung belegt, es bezeichnet zum einen nur Frauen, zum anderen Frauen und Männer gemeinsam, es ist ambig. Das Maskulinum bezeichnet nur noch Männer"

Ihre Argumentation ist nicht logisch, oder? Entweder gibts im Sprachsystem nur die Möglichkeit zum generischen Maskulinum, dann ist das generische Femininum unmöglich - oder aber es ist keine Frage des Sprachsystems, sondern des Gebrauchs, und dann kann auch das Femininum generisch verwendet werden (was ja meistens explizit angekündigt wird - was fürs generische Maskulinum heute aber auch oft der Fall ist.
(leider argumentiert Samel oft so, leicht undurchsichtig. @Daniela, ich hoffe sehr fest, dass ich ihr das nicht vorwerfe, weil sie eine Frau ist - hab schon fast Hemmungen, ihr das vorzuwerfen, finde aber einfach wirklich, dass es schlecht geschrieben/argumentiert ist, oft unlogisch und ohne Verbindung. @Silja: sorry das Insider-aside - hatte erst grad mit Daniela drüber diskutiert, dass Frauen bei gleichen Leistungen für weniger kompetent gehalten werden....)

Die Literaturangabe: Ingrid Samel (2000, 2. Aufl.): Einführung in die feministische Sprachwissenschaft.
Gute Übersicht, m.E. aber ziemlich unsystematisch - oft nicht markierte Vor- und Rückgriffe oder kleinere Exkurse...

Tuesday, 13. December 2005

Ulysses

Chasch du mir säge, welles s' Molly Bloom Chapter isch? Si chunt ja i vielne vor - s letschte mitem Monolog?
And then I asked him with my eyes to ask again yes and then he asked me would I yes and his heart was going like mad and yes I said yes I will Yes.

(Ulysses, last line)
 
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